Kurz & bündig

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Die Anfänge des Vereins liegen auf Grund fehlender Aufzeichnungen im Dunkeln. Es steht fest, dass vor dem Gründungsjahr 1926 einige junge Männer, die nicht dem Musikverein “Harmonie“ angehörten, die örtlichen Turn- und Sportvereine musikalisch unterstützt und begleitet haben. Ebenso besteht die Möglichkeit, dass die jungen Herrn ein musikalisches Interesse und Kenntnisse des Trommel- und Flötenspiels aus ihrer Militärdienstzeit mit nach Kalterherberg gebracht haben.
Belegt ist, jedoch nicht mit präziser Datierung, dass sich auf Anregung von Peter Goffart, Leo Jansen und Leo Thoma im Februar 1926 rund 40 junge Männer versammelten mit der Absicht, einen Spielmannszug in Kalterherberg zu gründen. Die Versammlung wurde sich einig und gründete so das ”Trommler- und Pfeiferkorps Kalterherberg 1926“ und gab diesem die Vereinsfarben Rot und Weiß. Zum ersten Korpsführer der Vereinsgeschichte wurde Peter Goffart auserkoren und das erste Vereinslokal war die Gaststätte Josef Alt “Bej Petische“, heute bekannt unter der Bezeichnung ”Bauernstube“. Die erste Uniform setzte sich zusammen aus einem weißen Hemd mit rot-weißen Schwalbennestern, einer schwarzen Hose und Krawatte sowie einer blauen Mütze.

Nachdem die ca. 15 aktiven Mitglieder die Probearbeit aufgenommen hatten, folgten im Jahr 1927 die ersten öffentlichen Auftritte bei einem Wettstreit in Mützenich und während der Kalterherberger Großkirmes.
Im Sommer 1930 organisierte das Trommler- und Pfeiferkorps den ersten in Kalterherberg abgehaltenen Wettstreit und erstand einen gebrauchten Schellenbaum.

Im Rahmen der national-sozialistischen Gleichschaltung wurde das Trommler- und Pfeiferkorps in den Turnverein Kalterherberg integriert und somit dem Dachverband „Reichsbund für Leibesübungen“ untergeordnet.
Bis zum Jahr 1940 konnte ein geregelter Spielbetrieb aufrechterhalten werden, der jedoch während des Krieges verständlicherweise vollkommen zum Erliegen kam.

Nach dem Krieg stand das Trommler- und Pfeiferkorps, wie die meisten Menschen und Vereine in Deutschland vor dem Aus. Zum einen waren 11 aktive Mitglieder im Krieg gefallen oder verschollen, zum anderen waren sämtliche schriftliche Aufzeichnungen, Noten, Uniformen und Instrumente verschwunden.

Am 05.11.1949 nahmen die überlebenden und heimgekehrten Vereinsmitglieder eine Neubelebung des Spielmannszuges in Angriff. Zum Neuanfang beantragte und erhielt der Verein ein Darlehen über 500 DM bei der Gemeinde Kalterherberg. Von diesem Geld legte man sich schließlich mehrere Instrumente und einen Tambourstab zu.

Ende des Jahres 1950 wurde die Gründung des Verbandes der Vereinigten Spielmannszüge des Monschauer Landes vollzogen.
Das TPK trug damals als Uniform ein weißes Hemd sowie eine weiße Hose.

In den fünfziger Jahren befand sich das Korps durch den Rückzug fast aller vor dem Krieg aktiven Spielleute am Rande des Untergangs. Nur durch das beherzte Zupacken einiger Idealisten und eine intensivierte Jugendarbeit stellte sich Mitte des Jahrzehnts ein leichter Aufwärtstrend ein. Als Zeichen dieses Aufschwungs konnte der Verein am 13.05.1956 zum ersten Mal den Ehrenpreis in der Festzugs- und Gesamtspielwertung bei einem Verbandsfest erringen. Ende der Fünfziger wurden dunkelblaue Uniformen und neue Trommeln erworben.

Die sechziger Jahre begannen mit der Gründung eines Jugendkorps, welches in den darauf folgenden Jahren etliche erfolgreiche Auftritte absolvierte. Auf Grund eines Eklats bei der Preisvergabe bei einem Verbandsfest in Strauch verließ unser Verein 1962 den Verband der Vereinigten Spielmannszüge. Nach vier Jahren konnten die zerstrittenen Parteien die Probleme lösen und alle ausgetretenen Vereine traten dem Verband nach und nach wieder bei.

Mitte der siebziger Jahre sahen sich das TPK, der Musikverein und der Turnverein gezwungen, die Veranstaltung der örtlichen Dorffeste selbst in die Hand zu nehmen, da es in Folge verschiedener Umstände keinen Tanz- oder Festsaal mehr in Kalterherberg gab. Die drei Vereine (1981 stieß die Schützenbruderschaft noch dazu), gründeten den Zeltverbund, der fortan unter großer Mitarbeit der einzelnen Mitglieder bis Anfang der neunziger Jahre sämtliche Dorffeste wie Kirmes, Karneval, etc. in Eigenregie durchführte. Zum 50-jährigen Bestehen im Jahr 1976 beliefen sich die Mitgliederzahlen auf 138 Vereinszugehörige (35 aktive und 90 inaktive Mitglieder sowie 13 Ehrenmitglieder). Im Jahr 1977 wurden zum ersten Mal die berühmt-berüchtigten schwarz-roten Uniformen getragen. Seit Ende der siebziger Jahre stand dem Verein das Pfarrzentrum als Proberäumlichkeit zur Verfügung.
 
In den achtziger Jahren führte das Korps zu feierlichen Gelegenheiten zwei Mal mit tatkräftiger Unterstützung der Musikvereine Konzen und Kalterherberg den „Großen Zapfenstreich“ auf. Gegen Ende des Jahrzehnts prägten bedeutende Umwälzungen den Verein. Zum einen wurde die Verjüngung von Vorstand und Korpsleitung vollzogen, zum anderen wurden weibliche Aktive in das TPK aufgenommen.

Zu Beginn der neunziger Jahre konnte der Spielmannszug mit der Gründung einer Konzertflötengruppe aufwarten, die bis in die heutige Zeit ein gern gesehener Gast bei festlichen Anlässen darstellt.
 
Die Zeltverbundsvereine sahen sich Anfang des Jahrzehnts mit dem Problem konfrontiert, über keinen ständigen Zeltplatz mehr zu verfügen. Nach einigen Übergangslösungen kam man überein die Halle ”Hoffmann“ im kleinen Kalterherberger Gewerbegebiet aufzukaufen und zum Festsaal umzubauen. Diese Maßnahme brachte die Gründung des Fördervereins mit sich, dem alle Zeltverbundvereine angehörten. Schon einige Monate später konnte in der Halle mit der Kleinkirmes 1992 die erste Veranstaltung abgehalten werden. Seit Gründung des Zeltverbundes und dessen Übergang in den Förderverein werden bis heute die ”Events“ mit eigenem Personal durchgeführt.
 
Mitte der neunziger Jahre konnte das TPK eine Zahl von 256 Mitgliedern aufweisen, die magische Zahl von 300 Mitgliedern konnte 1998 geknackt werden.
 
Das neue Jahrtausend brachte dem Verein 2001 den 75. Geburtstag, der gebührend gefeiert wurde. Unter anderem wurde der vollständige ”Große Zapfenstreich“ unter Beteiligung des Musikvereins “Harmonie“, der Schützenbruderschaft und der Feuerwehr vor hunderten Zuschauern im Dorfzentrum aufgeführt.

Auf Grund der steigenden Ansprüche in der modernen Spielmannsmusik installierte der Verein Ende 2003 die neue Funktion des Dirigenten, die Wolfgang Litt seitdem ausübt. In diese Zeit (2006 & 2009) fallen auch die beiden Gemeinschaftskonzerte mit dem befreundeten Tambourcorps aus Dreiborn. In der vollbesetzten Vereinshalle zeigten beide Korps einzeln und gemeinsam, wie sich die moderne Spielmannsmusik entwickelt hat und ein Trommler- und Pfeiferkorps nicht mehr nur mit lautem „Tschingderassabum“ aufspielen kann.

Da die Benutzung des Proberaums im Pfarrzentrum seit längerer Zeit auf einer unsicheren Basis stand, hegte das TPK den Wunsch nach eigenen Vereinsräumlichkeiten. Diese wurden in der ersten Etage des Schulgebäudes gefunden und konnten, mit Unterstützung der Stadt Monschau und erheblichen Eigenleistungen, mit einem Festakt und einem Tag der offenen Tür am 02.07.2011 eingeweiht werden.

Ein markanter Punkt im Spiel des Vereins war 2013 die Umstellung  des kompletten Flötenregisters auf C-Dur-Klappenflöten. Das mittlerweile besonders im konzertanten Bereich stark verbesserte Flötenspiel und Stimmvolumen des Korps hat diese zukunftsorientierte Investition positiv bestätigt, zumal ebenfalls im Schlagwerk-Register beharrlich neue Impulse gesetzt und neue Instrumente eingebracht werden.
 
Mit Nicole Rausch wurde im Jahr 2016 zum ersten Mal in der über neunzigjährigen Vereinsgeschichte ein weibliches Mitglied zur ersten Vorsitzenden gewählt.
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